Der erste virtuelle Alumni-Tag lockte am 20. November mit Vorträgen und einer Podiumsdiskussion zum hochaktuellen Thema "Digitaliserung in der Zeit der Pandemie" zahlreiche Besucher*innen in den virtuellen Raum.
In vielen Lebensbereichen hat die COVID-19-Pandemie mit tiefgreifenden Einschränkungen den Alltag und das Lebensgefühl vieler Menschen innerhalb weniger Wochen radikal verändert. Zu den wenigen Gewinnern dieses Umbruchs gehört der Bereich der Digitalisierung, sowohl im privaten Bereich als auch auf unternehmerischer Ebene. Home-Office, Video-Konferenzen und Online-Chats, Webservices sowie online-Weiterbildungsangebote und elektronsiche Marktplätze sind auch für jene, die bisher weniger mit dem digitalen Raum in Berührung kamen, inwischen zum festen Bestandteil einer neuen Lebensnormalität geworden. Informatiker*innen stehen als Architekt*innen und Baumeister*innen der neuen digitalen Räume im Mittelpunkt dieser umfassenden Bewegung ins Digitale.
Die aktuelle Situation ist also ein guter Grund, warum sich der Dortmunder Alumni-Tag 2020 mit dem Thema "Digitalisierung in Zeiten der Pandemie" befasst hat. Auf Einlandung der Alumni konnten für die erstmals online stattfindende Veranstaltung namhafte Experten gewonnen werden, die aus unterschiedlicher Perspektive das Geschehen beleuchteten: Thomas Klingbeil, Chef Architekt der Corona-App bei SAP, vermittelte einen techischen Einblick in die Herausforderungen und Lösungsansätze für eine Software, die – bereits millionenfach auf Smartphones installiert – ihren Nutzer*innen möglichst zuverlässig und rechtzeitig wichtige Informationen über eine mögliche Gefährdung vermitteln soll. Der Vortrag von Herrn Klingbeil wurde sehr interessiert von den Gästen des DAT aufgenommen und führte zu zahlreichen fachlichen Fragen in Bezug auf die Architekur und Funktionsweise der Corona-App. Fragen und Kommentare wurden in einem Chat-Raum gesammelt, der parallel zum Vortrag für die Teilnehmer des DAT geöffnet wurde.
Die beiden folgenden Vorträge fokussierten die kulturell-gesellschaftliche Bedeutung und langfristige Perspektive, die mit dem Siegeszug der Digitalisierung einhergeht: Autor und Redner Karl-Heinz Land argumentierte über die These "Stillstand als Beschleuniger, Covid-19 als notwendige schöpferische Zerstörung?", während Internet-Kritiker Andrew Keen quasi als Anti-These davon sprach, wie die digitale Revoluition uns gesellschaftlich zurück ins Mittelalter wirft. Beide Positionen gaben Impulse für eine eher philosophiosche Auseinandersetzung mit der Technik und ihren Folgen.
Wie in den Vorjahren beschloss eine Abend-Veranstaltung mit Networking und Gesprächen der Alumni den Dortmunder Alumni-Tag. Natürlich wurde auch dieser Programmpunkt in den digitalen Raum verlegt: Auf der Plattform gather.town wurde ein Begegnungsraum geschaffen, auf dem sich die Besucher*innen und Gäste mittels Avataren durch virtuelle Räumlichkeiten zueinander gesellen und miteinander reden konnten.